VERA-8 in 2024: Alle Informationen und Termine zu den Vergleichsarbeiten

Als VERA-8 werden die bundesweiten Vergleichsarbeiten in der 8. Klasse bezeichnet. Diese standardisierten Tests dienen dazu, den Leistungsstand der Schüler/-innen in ganz Deutschland objektiv zu vergleichen und somit wertvolle Erkenntnisse über die Bildungsqualität zu gewinnen.

Doch was genau ist VERA-8? Welche Ziele verfolgt sie und wie kann man sich als Eltern und Schüler/-innen darauf vorbereiten? Dieser Leitfaden bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über alles, was Sie zu den Vergleichsarbeiten VERA-8 im Jahr 2024 wissen müssen.

Unser Fokus liegt dabei nicht nur auf den generellen Informationen, sondern auch auf den konkreten Terminen für 2024, damit Sie und Ihr Kind bestens informiert und vorbereitet sind.

Was ist VERA-8? – Alle Informationen im Überblick

Die VERA-8, oder auch Vergleichsarbeiten für die 8. Klasse, sind standardisierte Tests, die den Lernfortschritt und die Fähigkeiten von Schüler/-innen im zweiten Schulhalbjahr der 8. Klasse bewerten

Das Kürzel „VERA“ stammt ursprünglich aus dem Kontext der Grundschulbildung und bedeutete „VERgleichsArbeiten in der Grundschule“. Seit 2009 jedoch hat der Begriff eine erweiterte Bedeutung erlangt. Neben der Grundschule (VERA-3) werden nun auch Vergleichsarbeiten in der 8. Jahrgangsstufe durchgeführt, insbesondere in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch.

Die Ziele von VERA-8

Die Vergleichsarbeiten VERA 8 dienen nicht nur der reinen Überprüfung des Lernstandes von Schüler/-innen. Ihre Bedeutung geht viel weiter und erstreckt sich auf pädagogische, didaktische und diagnostische Aspekte. Nachfolgend wird eine Übersicht über die vielfältigen Ziele und Potenziale von VERA-8 gegeben:

1. Pädagogisches Feedback und Impulse zur Unterrichtsentwicklung:

Die KMK hat in ihrer 2010 veröffentlichten Konzeption betont, dass Rückmeldungen aus Vergleichsarbeiten zentrale Bestandteile eines datengestützten Schulentwicklungskreislaufs sein sollten. Die Erkenntnisse aus VERA-8 sollen Lehrkräften helfen, ihren Unterricht kontinuierlich zu verbessern, indem sie diese als konstruktives Feedback nutzen.

2. Potenziale von VERA-8 für Lehrkräfte und Schulen:

  • Kompetenzorientierung: Die Testaufgaben sind konsequent kompetenzorientiert gestaltet.
  • Diagnose von Lernbedarfen: Sie helfen dabei, den spezifischen Lern- und Unterstützungsbedarf in den überprüften Bereichen festzustellen.
  • Externe Perspektive: Die „Blick von außen“-Funktion bietet vielfältige Vergleichsmöglichkeiten zum Lernstand der eigenen Klasse und dient der schulübergreifenden Qualitätssicherung.
  • Stärkung der diagnostischen Fähigkeiten: Lehrkräfte können ihre Fähigkeiten zur Leistungsdiagnostik verbessern.
  • Unterstützung bei Kernlehrplänen: VERA-8 hilft Lehrkräften dabei, Kernlehrpläne und nationale Bildungsstandards umzusetzen.
  • Kooperative Unterrichtsentwicklung: Ergebnisrückmeldungen können im Kollegium diskutiert und für die gemeinsame Unterrichtsentwicklung genutzt werden.

3. Förderung der Schulentwicklung:

VERA-8 ermöglicht eine Standortbestimmung, indem sie den aktuellen Lernstand von Schüler/-innen in der Mitte der 8. Jahrgangsstufe in Bezug auf ausgewählte Kompetenzbereiche der Bildungsstandards für die Sekundarstufe I aufzeigt. Diese Daten sind Ausgangspunkt für weitere Planungen, Selbstevaluation und eine systematische Qualitätsentwicklung der Schule.

4. Objektive Lernstandsfeststellung:

Nicht zuletzt bietet VERA-8 Lehrkräften, Schüler/-innen sowie deren Eltern objektive Informationen über den aktuellen Lernstand. Die Rückmeldungen geben Aufschluss über erreichte Kompetenzen und zeigen sowohl besondere Stärken als auch Schwächen einzelner Schüler/-innen auf.

Was wird mit den Vergleichsarbeiten getestet?

  • Kompetenzerwerb: Mit Vergleichsarbeiten wird nicht bloß der kurzfristige Wissenserwerb, wie er etwa vor Klassenarbeiten erreicht wird, gemessen. Vielmehr steht der langfristige und nachhaltige Erwerb von Kompetenzen im Fokus. Es wird ergründet, was die Schüler/-innen wirklich gelernt haben und was sie auch in zukünftigen Situationen anwenden können.
  • Aufgabenformate: Ein markanter Unterschied zwischen Klassenarbeiten und Vergleichsarbeiten ist das Aufgabenformat. Bei Vergleichsarbeiten werden Formate verwendet, die auch in international anerkannten Schulleistungsstudien wie PISA oder IGLU zum Einsatz kommen. Diese Formate sind so gestaltet, dass sie den tatsächlichen Kompetenzerwerb der Schüler/-innen effektiv messen können und nicht nur das reine Faktenwissen.
  • Berücksichtigung von Aufgabenschwierigkeiten: Ein zentrales Merkmal der Vergleichsarbeiten ist die Berücksichtigung von vorab ermittelten Aufgabenschwierigkeiten. Dies bedeutet, dass die Tests so zusammengestellt werden, dass sie ein breites Leistungsspektrum abdecken. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Schüler/-innen – unabhängig von ihrem individuellen Leistungsniveau – angemessen gefordert und ihre tatsächlichen Fähigkeiten erfasst werden.

Dafür ist VERA-8 nicht geeignet

  • Kein öffentliches Schulranking: VERA-8 ist nicht geeignet, um ein öffentliches Ranking der teilnehmenden Schulen zu erstellen. Der Hauptgrund dafür ist, dass solche Ranglisten nicht das eigentliche Ziel von VERA-8 unterstützen, nämlich die individuelle Schulentwicklung.
  • Nicht für Schullaufbahnentscheidungen: VERA-8 sollte nicht als einzige Grundlage für Übergangs- oder Schullaufbahnempfehlungen herangezogen werden. Es liefert keine verlässliche Prognose für den weiteren Schulerfolg einzelner Schüler/-innen.
  • Nicht für detaillierte Individualdiagnostik: Obwohl VERA-8 wichtige Informationen über Kompetenzen in bestimmten Bereichen liefert, ist es nicht für eine vertiefte Individualdiagnostik oder Lernverlaufsanalysen geeignet. Es bietet lediglich eine Momentaufnahme zu ausgewählten Bereichen eines Fachs.
  • Nicht als Ersatz für andere diagnostische Werkzeuge: Schließlich ersetzt VERA-8 nicht die zahlreichen anderen diagnostischen Werkzeuge und Verfahren, insbesondere in der Förderdiagnostik. Es ergänzt diese Werkzeuge, ohne sie zu ersetzen.

Welche Fächer werden mit VERA-8 getestet?

Seit dem Jahr 2009 umfasst VERA-8 die folgenden Fächer:

  • Mathematik: In diesem Fach werden die mathematischen Fähigkeiten und das Verständnis der Schüler/-innen überprüft, einschließlich ihrer Fähigkeiten in Bereichen wie Algebra, Geometrie und Statistik.
  • Deutsch: Hier wird die Kompetenz im Bereich der deutschen Sprache getestet, einschließlich Lese- und Schreibfähigkeiten, Grammatik, Hörverstehen und Ausdruck.
  • Englisch: In diesem Fach werden die Englischkenntnisse der Schüler/-innen überprüft. Dies umfasst sowohl schriftliche als auch mündliche Fähigkeiten sowie das Verständnis von Texten und das Hörverstehen.
  • Französisch: Ähnlich wie beim Englischtest werden hier die Französischkenntnisse der Schüler/-innen bewertet. Dies beinhaltet das Schreiben, Lesen, Sprechen und Hören in der französischen Sprache.

Wer erstellt die VERA-8 Tests?

Die Erstellung der VERA-8 Tests ist ein sorgfältig koordinierter und überwachter Prozess, der die Zusammenarbeit und Expertise mehrerer Institutionen und Fachleute erfordert. Hier sind die Hauptakteure und ihre jeweiligen Rollen:

  • Bundesländer: Die teilnehmenden Bundesländer sind die Initiatoren des gesamten Projekts. Sie beauftragen den gesamten Prozess der Aufgabenentwicklung für die VERA-8 Tests.
  • Lehrkräfte aus allen Ländern: Eine Gruppe von Lehrkräften, die Vertreter aus allen beteiligten Bundesländern umfasst, ist direkt an der Entwicklung der Aufgaben beteiligt. Diese Lehrkräfte bringen ihre pädagogische Erfahrung und ihr Fachwissen in den Prozess ein und erstellen die Aufgaben, die in den VERA-8 Tests verwendet werden.
  • Erprobung in ausgewählten Schulen: Bevor die endgültigen Aufgaben in den eigentlichen Tests verwendet werden, werden sie in ausgewählten Schulen vorab getestet. Dies ermöglicht eine Überprüfung der Güte der Aufgaben, deren Schwierigkeitsgrad sowie des Anforderungsprofils.
  • Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB): Das IQB spielt eine zentrale Rolle im Entwicklungsprozess der VERA-8 Tests. Es ist für die Koordinierung der Aufgabenentwicklung, die statistische Auswertung der Ergebnisse und die testmethodische Konzeption verantwortlich.

Bewertung der Vergleichsarbeiten

Ein zentrales Merkmal der Vergleichsarbeiten, speziell VERA, ist die Art und Weise ihrer Bewertung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tests und Klassenarbeiten in der Schule, bei denen eine Note vergeben wird, liegt der Schwerpunkt bei VERA auf einer differenzierten Betrachtung der erworbenen Kompetenzen der Schüler/-innen.

VERA-8 – Termine 2024 im Überblick

In diesem Abschnitt finden Sie einen klaren Überblick über die Termine für die VERA-8 Prüfungen im Jahr 2024. So können Sie sich rechtzeitig vorbereiten und sicherstellen, dass Ihr Kind optimal unterstützt wird.

BundeslandDatum
Baden-Württemberg01.3. bis 12.03.2024
Bayern26.02. bis 08.03.2024
Berlin22.02. bis 07.03.2024
Brandenburg22.02. bis 08.03.2024
Bremen13.02. bis 01.03.2024
Hamburg19.02. bis 08.03.2024
Hessen26.02. bis 15.03.2024
Mecklenburg-Vorpommern-
Niedersachsen-
Nordrhein-Westfalen22.02. bis 14.03.2024
Rheinland-Pfalz13.02. bis 08.03.2024
Saarland19.02. bis 08.03.2024
Sachsen27.02. bis 11.03.2024
Sachsen-Anhalt19.02. bis 22.03.2024
Schleswig-Holstein19.02. bis 08.03.2024
Thüringen-

Häufig gestellte Fragen zu den Vergleichsarbeiten – VERA-8

VERA ist speziell darauf ausgelegt, langfristig erworbene Kompetenzen zu prüfen. Um das Kind auf die Aufgabenformate und den VERA 8 Aufbau vorzubereiten, bieten sich ähnliche oder bisherige Aufgaben an.
Nach Abschluss der Auswertung der Vergleichsarbeiten wird Ihnen in den meisten Bundesländern ein Rückmeldungsbogen durch die Lehrkraft Ihrer Tochter bzw. Ihres Sohnes zur Verfügung gestellt, der Auskunft darüber gibt, wie Ihr Kind in den Aufgaben abgeschnitten hat, wobei die genauen Verfahren zur Rückmeldung je nach Bundesland variieren können. Für bundeslandspezifische Regelungen und Details sollten Sie daher direkt bei der zuständigen Lehrkraft nachfragen.

Sowohl VERA als auch internationale Schulleistungsuntersuchungen wie PISA bieten Rückmeldungen zu erworbenen Kompetenzen der Schüler/-innen. Es gibt jedoch entscheidende Unterschiede:

  • Ziele und Nutzen: Während PISA und andere Studien den Leistungsstand auf internationaler oder nationaler Ebene betrachten und Bildungspolitikern steuerungsrelevante Daten bieten, fokussiert VERA auf die Unterrichtsentwicklung in einzelnen Schulen und Lerngruppen.
  • Betrachtungsebene: PISA analysiert das deutsche Bildungssystem im internationalen Kontext, VERA hingegen betrachtet vorrangig die einzelne Lerngruppe bzw. die Schule.
  • Teilnehmer und Frequenz: Bei PISA nehmen repräsentativ ausgewählte Schulen in größeren Abständen teil. VERA wird hingegen jährlich und flächendeckend in allen Schulen der Primar- und Sekundarstufe I durchgeführt.
Es erhalten nicht alle Schüler/-innen exakt dieselben Aufgaben. VERA-Testhefte bieten zwar ein breites Spektrum von Aufgaben, jedoch gibt es verschiedene Module (Basis- und Ergänzungsmodule). Die einzelnen Bundesländer entscheiden, welche Module sie ihren Schulen anbieten, um den verschiedenen Fähigkeitsniveaus und Bedürfnissen gerecht zu werden. Dennoch ermöglichen diese Aufgaben eine Bewertung auf einem gemeinsamen Leistungsmaßstab.
Ja, im Kontext der Digitalisierung können Vergleichsarbeiten in einigen Bundesländern auch an digitalen Endgeräten durchgeführt werden. Dies ist jedoch abhängig von den vorhandenen technischen Voraussetzungen in den Schulen und Ländern. Die Option für eine computerbasierte Testung wird stetig weiterentwickelt und verbessert.
Nach der Korrektur und Eingabe der VERA-Tests in ein Auswertungsportal erfolgt eine rasche Auswertung durch die zuständige Einrichtung. Schulen erhalten diese Auswertungen zeitnah, um sie für zukünftige Unterrichtsplanungen zu nutzen. Die Ergebnisse bieten individuelle Testergebnisse der Schüler/-innen, Ergebnisse auf Lerngruppenebene mit Referenzwerten und Ergebnisse auf Schulebene im Vergleich zu anderen Schulen oder Ländern.
Das Ergebnis der Lernstandserhebung hat keinen direkten Einfluss auf die Notengebung. Sie dienen als Diagnoseinstrument und werden weder als Klassenarbeit gewertet noch benotet.
Lernstandserhebungen messen das gesamte bisher erworbene Wissen sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler/-innen, während Klassenarbeiten sich meist auf die jüngste Unterrichtssequenz konzentrieren. Zudem nutzen Lernstandserhebungen unterschiedliche Aufgabenformate, die das komplette Schwierigkeitsspektrum abdecken, wobei jede Antwort klar als "richtig" oder "falsch" definiert ist. Der Kompetenzwert der Schüler/-innen ergibt sich aus der Gesamtheit aller Aufgaben.